Mit einer guten Einleitung souverän sein und wirken
Warum ist eine gute Einleitung so wichtig? In einem anderen Video habe ich Ihnen bereits dargestellt, wie Sie einen für sich sicheren und für das Publikum wirkungsvollen Auftritt hinbekommen.
Ich wiederhole nochmal die 5 Punkte:
1. Langsam Atmen, Ausatmen, auf das Ausatmen konzentrieren
2. Langsam bewegen,
3. Einen sicheren Standpunkt einnehmen
4. Einen Blick ins Publikum werfen, ganz in Ruhe und dann
5. Den ersten Satz, auswändig gelernt, vortragen
Ja, der erste Satz …
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Das erste ist: das Zitat. „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“ Sagte einmal der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer.
Oder ein anderes Zitat: „Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es.“. So schrieb einmal Erich Kästner.
Zitate machen sich immer gut und es gibt ganz viele Zitatensammlungen im Internet oder auch als Buch, wo Sie das passende Zitat für Ihre Rede raussuchen können.
Eine zweite Möglichkeit für eine gute Einleitung wäre eine Schlagzeile einer Zeitung. Vielleicht gehen Sie nochmal vorher am Kiosk vorbei und gucken sich die Schlagzeilen an. Vielleicht passt eine ja. Eine der witzigsten und berühmtesten Schlagzeilen der Bildzeitung war einstmals: „Wir sind Papst.“. Dazu kann man nicht mehr viel sagen. Ok, wir können jetzt sagen: Wir waren Papst. Weil inzwischen ist ja jemand anderes Papst, weil „unser“ Papst in den Ruhestand ging.
Nachricht
Oder eine wahre Begebenheit: „Gestern als ich mit dem Fahrrad fuhr, beobachtete ich wieder einmal, wie ein Radfahrer geradeaus fahren wollte, während ein Autofahrer der Meinung war, er muss rechts abbiegen. Und er hat den Radfahrer nicht gesehen. In diesem Fall endete es glimpflich. Der Radfahrer ist einfach nur hingefallen. Aber in Berlin haben wir auf diese Art und Weise im Jahr 2017 14 tödliche Fahrradunfälle auf diese Art und Weise gehabt.
Oder – eine Vision. Die berühmteste Rede mit einer Vision? Na? Na klar, fällt Ihnen ein: Martin Luther King – I have a dream. Auch damit kann man anfangen: „Ich habe eine Vision!“
Die rhetorische Frage
Bei dieser Frage kann ich auch ganz erläutern, dass Sie gleich auch mit der Antwort kommen müssen. Wenn Sie nämlich genau diese Frage stellen: „Finden Sie nicht auch, dass dieser Sommer ein schöner Sommer ist?“, und warten dann zu lange, dann sagt ein anderer: „Hahaha, regnet doch nur.“. Dann hat der die Aufmerksamkeit auf seiner Seite. Das heißt, Sie müssen bei einer rhetorischen Frage. Gerade bei einer geschlossenen rhetorischen Frage möglichst schnell anschließen mit Ihrer Antwort. Damit nicht ein anderer dazwischenkommt.
Aber die rhetorische Frage ist eine sehr sinnvolle Angelegenheit, weil sie die Spannung erhöht. Weil alle automatisch in ihrem Gehirn überlegen, was habe ich für eine Antwort auf diese Frage. Und das erhöht die Aufmerksamkeit.
Ein realer Gegenstand
Wussten Sie eigentlich, dass Friedrich der Große Nachtigallen liebte? Und wenn in seinem Park in Sans Souci zu wenig Nachtigallen sangen, weil im Mai singen die den ganzen Tag auch über, dann hat er Nachtigallen in anderen Gegenden fangen und in seinen Park bringen lassen. Das stimmt wirklich
Oder ein Kompliment.
Ein historisches Beispiel
Oder ein Beispiel aus der Geschichte. „Rubicon, sagt Ihnen das etwas? Ja. Julius Cäsar … in diesem Zusammenhang …“ … usw., usw. Rubicon – auch eine interessante Metaphern-Geschichte.Ok, das wären nur mal ein paar Beispiele, wie Sie sich eine interessante Einleitung bauen können. Die berühmte Trainerin, leider viel zu früh verstorben, Vera F. Birkenbihl hatte mehrere Bücher zum Thema Rhetorik geschrieben. Und in einem dieser Bücher schreibt sie in etwa: Für eine gute Rede brauche ich manchmal zwei Tage. Für die gute Einleitung – zwei Wochen. Also das heißt, es lohnt sich wirklich länger über eine gute Einleitung nachzudenken. Diese dann auswändig zu lernen, zu üben, damit man sie dann zur Rede souverän zur Verfügung hat.
Und wenn man den ersten Satz sicher rübergebracht hat, dann hat man schon enorm viel Punkte beim Publikum gewonnen. Wenn man dann später Fehler macht, ist das nicht mehr so schlimm. Aber der Anfang muss stimmen.
Der erste Eindruck muss stimmen.
Und ich wiederhole nochmal:
- Ausatmen- Langsam bewegen
- Einen festen Standpunkt einnehmen
- Ruhig in die Runde schauen
- Den ersten Satz auswändig
So wirken Sie sicher und Sie machen sich selber. Sie machen sich dabei auch selber sicher. Die Körpersprache beeinflusst auch Ihr eigenes Limbisches System und wirkt entgegen Lampenfieber und Prüfungsangst.
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