Sind Sie auch so einer? Der die Vorbereitung auf eine Prüfung oder Präsentation lange vor sich her schiebt? Und dann mit dem Druck des Termins auf den letzten Drücker ganze Tage lang bis in die Nächte hinein lernt oder Powerpoint-Präsentationen oder was auch immer vorbereitet? Dann haben Sie allen Grund Lampenfieber und Prüfungsangst zu haben. Ein Prolog.
Hier der "Prolog" meines Buches und dieses Blogs als Text zum Lesen
Eine der besten Voraussetzungen, um sich gehörigen Druck und Angst aufzubauen. Sie lernen nur in das Kurzzeitgedächtnis und können sich natürlich nicht sicher sein, wenn die Aufregung in der Präsentationssituation dazukommt, dass Sie es auch wirklich sicher hinbekommen.
Sie bringen sich durch dieses kurzfristige intensive Vorbereiten in eine Trance, ausgelöst durch Hormone wie Dopamin und Adrenalin, in der Sie hoffen, im entscheidenden Augenblick fit zu sein. Und das gelingt nicht immer und nicht jedem. Das viele Dopamin und Adrenalin bewirkt noch nebenbei, dass Sie nicht schlafen können oder Albträume haben.
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Es mag auch viele Male am Ende gut gehen und dann fühlen sich diejenigen, die so arbeiten, bestätigt darin, dass das eine gute Möglichkeit der Arbeitsweise ist. Sie schwören dann darauf und geben diese Art noch als eine ihrer Stärken an. Sie sagen dann, sie bräuchten den Druck, sonst würde ihnen nichts einfallen oder sie könnten sonst nicht vernünftig lernen.
Beste Voraussetzungen für Lampenfieber
Aber wehe, es geht einmal schief. Und Sie haben einen nicht so guten Tag erwischt zur Präsentation oder Prüfung. Sie sind mit dem linken Bein aufgestanden und der Kaffee ist Ihnen schon beim Frühstück über Hose, Hemd oder Bluse gelaufen, der Bus ist Ihnen weggefahren oder Ihr Auto stand heute so bescheuert zugeparkt, dass Sie Mühe hatten auszuparken.
Das Müllauto stand ausgerechnet heute so lange quer in der Straße, dass Sie eine gefühlte Ewigkeit nicht losfahren konnten und Mutti musste genau heute früh noch anrufen und Ihnen wünschen: „Viel Glück und hoffentlich passiert dir nicht wieder dasselbe wie in der 10. Klasse als du in dem Gedichtvortrag total den Faden verloren hast und nichts mehr wusstest!“ …
Blackout, Zweifel und Aufschieberitis
Dann stehen die Chancen gut, dass Sie in der entscheidenden Situation nicht so fit sind. Obwohl Sie gestern Abend noch ganz genau im Kopf hatten, was Sie sagen wollten und sollten – jetzt ist der Adrenalin-Spiegel aber so hoch gestiegen, dass Sie einen Blackout haben. Verka…, so ’ne Sch…!
Wenn dann das nächste Mal so eine Präsentations- oder Prüfungssituation kommt, zweifeln Sie schon bei der Vorbereitung an sich selber, müssen immer wieder daran denken, was beim letzten Mal alles schief gelaufen ist und erinnern sich auch zunehmend an Situationen wie mit dem Gedicht in der 10. Klasse – und jetzt fallen Ihnen auch noch weitere ein und Sie fangen an, eine Angst vor der Angst zu entwickeln. Und schieben die Vorbereitung noch länger auf den allerallerletzten Drücker auf und versetzen sich mental bereits in die Verlierer-Rolle.
Durchfall, Schlaflosigkeit und Erschöpfung
Müssen sich schon Tage vorher übergeben, haben Durchfall, können nicht mehr richtig essen, schlafen schlecht und am eigentlichen Tag sind Sie völlig erschöpft und durch den Wind und ... wieder nichts geworden. Oder aber: knapp geschafft, aber Sie sagen sich: „Das möchte ich nie wieder haben.“ Sie beginnen, sich vor allen ähnlichen auf Sie zukommenden Situationen zu schützen.
Sie könnten Karriere machen im Beruf, aber dazu müssten Sie noch eine Weiterbildung besuchen mit einer Prüfung am Ende. Nee, kommt nicht in Frage. Oder, Sie kommen auf Grund Ihrer fachlichen Qualifikation immer weiter und eines Tages bei dem Projekt, in welchem Ihr Herzblut steckt, sollen ausgerechnet Sie den Business-Plan vorstellen und die Geldgeber überzeugen.
Wer, wenn nicht du
Alle sagen: „Wer, wenn nicht du?!“ Und Sie müssen irgendwelche Ausreden erfinden, dass Sie das nicht machen können. Am Ende erntet der, der es letztlich macht, und auf Grund dessen Präsentation die Geldgeber die ersehnten Penunsen freigeben, den Ruhm und wird befördert. Und Sie bleiben für Jahre in der dritten Reihe und jammern allen anderen vor, wie ungerecht die Welt ist und wie schlecht Ihr böser Chef oder, oder, oder …
Dieser Prolog findet seine Fortsetzung in meinem Buch "Von Prüfungsangst zu Prüfungsmut, von Lampenfieber zu Auftrittslust".